Erlöst leben

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, dass heute kaum noch jemand weiß – einschließlich derer, die aufrichtig Christen sein wollen- , was die Erlösung durch Jesus Christus überhaupt bedeutet.

Sie ist die Überwindung alles dessen, was der Sündenfall bewirkte: Leid, Krankheit, Tod! Sie ist die Wiederherstellung des ursprünglichen paradiesischen Zustandes auf einer höheren Stufe.

Eine höhere Stufe deshalb, weil der Mensch einst im Paradies in einem den Pflanzen vergleichbaren Bewusstseinszustand lebte, denn er konnte noch keine Emotionen empfinden, also auch nichts wie Freude, Liebe und Glück. Alles war selbstverständlich. Es gab keine Dankbarkeit.

Erst indem der Mensch durch den Sündenfall einen niederen Zustand kennenlernte, also das Leid in umfänglichem Sinne, konnten auch die positiven Emotionen entstehen und die Sehnsucht danach, nur noch in solchen aufgehen zu können. Damit war die Idee des Himmelreiches geboren (auf einer vergleichbaren weniger dramatischen Ebene, kommt ein solches Empfinden im Spruch „Erst wenn man in der Fremde ist, weiß man wie schön die Heimat ist.“ zum Ausdruck).

Natürlich lässt sich die Zeit nicht einfach zurückschrauben. Der Mensch kann nicht einfach auf den Zustand vor der Unterscheidung von positiv und negativ zurückgesetzt werden. Wenn deshalb der Mensch in das Paradies zurückkehren will, dann ist das nur möglich, indem er lernt, alles, was ihm begegnet, positiv zu bewerten. Deshalb schreibt Paulus „Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.“ (1. Thess. 5,18). Die Begründung „denn das ist der Wille Gottes…“ kann man auch so übersetzen: „denn das ist notwendig für euch, damit ihr die Erlösung auch erfahrt. Es gibt keinen Willen Gottes für uns, der nicht auch notwendig wäre.

Auf der gleichen Ebene liegen Phil. 4,4 :Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ und 1. Thess. 5,16 „Freut euch allezeit!

Da kann natürlich der Einwand kommen, dass man sich doch nicht künstlich freuen könne. Natürlich nicht. Deshalb gehört ja zum Glauben an die Erlösung, dass man weiß, dass uns alles zum Besten dienen muss (Rö 8,8). Wenn das wahr ist, haben wir doch keinen Grund zum nörgeln, zornig oder traurig sein! Sondern tatsächlich nur Grund zu Lob und Dank!

Allgemein sollte man eine gehobene Gemütsstimmung pflegen. Das gelingt besonders gut, indem man (für sich Lieder) singt und vor sich hindudelt (Eph. 5,19; Kol 3,16). Denn eine gehobene Stimmung fördert postive Gedanken, während auch postive Gedanken das Gemüt erheben.

Trotzdem wird es nötig sein, dass wir auch immer mehr Einsichten in die Wege Gottes und die Wahrheit erlangen, um nicht nur auf der Ebene des Wollens das Positive pflegen zu können, sondern durch die Wahrheit im Positiven gefestigt werden.

Letztendlich sollen wir wie die Kinder werden (Mt. 18,3), die im völligen Vertrauen leben, deren Leben keinen Ernst kennt, sondern nur das Spiel. Um das zu erreichen, wird immer wieder betont, dass wir uns um nichts sorgen sollen (Mt 6,25; 1. Petr 5,7).

Auch von der Notwendigkeit der Arbeit sind wir grundsätzlich durch die Erlösung befreit. Denn sie ist kein Segen, sondern ein Fluch (1. Mo 3,19). Kurz, seit 2000 Jahren steht uns das (Paradies) Himmelreich (wieder) offen! Wie weit es uns gelingt hineinzugehen, hängt von unserer Geistesstärke oder Glaubenskraft (Rö 12,3b) ab.

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